Palliative Betreuung wird über den ganzen Kanton Luzern aufgebaut

Auszug aus der Medienmitteilung zum kantonalen Projekt «Palliativ Plus» vom 20.12.2022:

Ab 1. Januar 2023 wird die palliative Betreuung im Kanton Luzern ausgebaut. Von den drei regionalen Stützpunkten Luzern, Hochdorf und Reiden aus können alle Regionen mit Palliative Care versorgt werden. Hinter dem neuen Angebot «Palliativ Plus» stehen Kanton, Gemeinden und Spitex – in Partnerschaft mit Arztpraxen, Spitälern und weiteren Dienstleistern.


Palliative Care bedeutet die Betreuung von Menschen mit unheilbaren, lebensbedrohlichen und/oder chronisch fortschreitenden Krankheiten. Angesichts der demografischen Entwicklung hat die palliative Betreuung in den letzten Jahren stark an Bedeutung zugenommen und ist zu einem unverzichtbaren Bestandteil der Gesundheitsversorgung geworden. Der Luzerner Kantonsrat hat deshalb Palliative Care im Rahmen einer Teilrevision des Gesundheitsgesetzes gestärkt: Kanton und Gemeinden haben gemeinsam einen spezialisierten mobilen Dienst für Palliative Care aufzubauen und zu tragen. Damit wollen Kanton und Gemeinden die bestehenden Lücken schliessen und spezialisierte mobile Palliative Care in allen Regionen anbieten. 

Daheim sterben können

«Es gab bisher nicht nichts», hält Elsi Meier, Präsidentin des Vereins Palliativ Luzern, ausdrücklich fest: «Die Betreuung von Patientinnen und Patienten in instabilen und komplexen Situationen erfolgte bisher aber individuell und wurde durch Spitex-Teams, Hausärztinnen und Hausärzte, Langzeitinstitutionen, Spitäler oder Hospize bestmöglich geleistet.» Unschön waren bisher die regionalen Unterschiede. Während etwa in Stadt und Agglomeration der gut ausgebaute Brückendienst seit Jahren hervorragende palliative Arbeit leistet, bestand in den Landregionen kein vergleichbares Angebot.

Drei Stützpunkte und Satelliten

Dass die neue Dienstleistung am 1. Januar 2023 in Betrieb gehen kann, bezeichnet Elsi Meier als «grossartigen Meilenstein in der palliativen Betreuung der Luzerner Bevölkerung». Der neue, spezialisierte mobile Dienst mit dem Namen «Palliativ Plus» ist grundsätzlich lokalen Spitex-Diensten angegliedert. Der Kanton wurde dafür in drei Regionen gegliedert, mit je einem Stützpunkt und subregionalen Satelliten:

  • Region A: Stützpunkt Brückendienst Spitex Stadt Luzern für die Regionen Stadt, Agglomeration und Seegemeinden – mit Satellit Spitex Malters.
  • Region B: Stützpunkt Spitex Wiggertal für die Regionen Entlebuch, Wiggertal und Willisau - mit Satelliten Spitex Entlebuch und Spitex Willisau.
  • Region C: Stützpunkt Spitex Hochdorf und Umgebung für die Regionen Seetal, Rottal, Sempachersee - mit Satelliten Spitex Ruswil und Spitex Sempach.

So funktioniert «Palliativ Plus»

Betroffene oder Angehörige wenden sich wie bisher an die Hausarztpraxis, Spitex oder Palliativ Luzern. Für den Alltag haben Expertinnen und Experten klare Prozesse definiert, einheitliche Standards und Formulare entwickelt und die Finanzierung geregelt.

Die konkrete Umsetzung gestalten die einzelnen Stützpunkte eigenverantwortlich. Geleitet und koordiniert wird das Gesamtprojekt von einer kantonalen Dachorganisation «Palliativ Plus» innerhalb des Vereins Palliativ Luzern.